Carnel

Als ich mich das letzte Mal hier auf der Seite vorgestellt hatte, war ich noch der Jüngste im Bunde, inzwischen bin ich nach Wondi schon am längsten hier und habe viel Erfahrung gesammelt.

Mit meinen Zweiern sind wir bis in die Kategorie M* aufgestiegen und zu meinen Highlights zählte der 10. Platz im Finale der Bayrischen Meisterschaften 2010 in München. Obwohl ich trotz meiner Größe und inzwischen auch meines eigentlich „erwachsenen“ Alters immer noch ein riesiger Angsthase bin – um nicht zu sagen, der Größte-, mich viel erschrecke und es hasse alleine zu sein, habe ich mich über die Jahre zu einem sehr zuverlässigen und braven Voltigierpferd entwickelt, auf dem man toll turnen kann und das alle ganz schnell um seinen Finger wickelt, da ich außerordentlich kinderlieb und verschmust bin. Sogar mit meinen Mädels beim Turnier mitzugrüßen habe ich gelernt und erstaune dabei so manche Eltern.

Zum Glück gibt es meinen besten, kleinen Freund Kirby, der auf der Koppel immer gut auf mich aufpasst und am Turnier ist ja glücklicherweise auch meistens einer von meinen anderen Kollegen dabei und natürlich meine mich sehr beruhigenden Voltis und mein vertrauter Longenführer, denn sonst wäre ich wahrscheinlich schon manchmal vor Angst in Ohnmacht gefallen.

Auch meine Reiter können ein Lied davon singen, denn wenn man mich z.B. alleine in der Halle reiten möchte, muss man sich erstmal mit meiner Angst vor den furchterregenden Monstern in den hinteren Ecken auseinandersetzen. Auf dem Platz und im Gelände bin ich viel entspannter und so lange ich nicht alleine bin, ist sowieso alles prima.

Am allerliebsten habe ich es, wenn möglichst viele Leute gleichzeitig um mich rum sind,  mich putzen, kraulen, verwöhnen, cremen und so weiter und so fort. Davon kann ich gar nicht genug bekommen, weshalb einer meiner Spitznamen (neben Nelly, Karl-Friedrich und Karamell) auch „Barbie-Pferd“ geworden ist.

Nein, „Camel“ oder „Kamel“ gehört nicht zu meinen Spitznamen, das ist nur die Kreation einiger Turniersprecher, die ihre Brille wohl nicht auf der Nase hatten!

Auch ich habe übrigens Kontaktlinsen, die ich im Galopp oft verliere und dann meistens am Ende der Stunde, wenn ich keine Ausbinder mehr drin habe, auf dem Hallenboden lange suchen muss.

Leider ist für mich 2011 die tolle Zeit mit meinen liebsten Zweiern, zu Ende gegangen, aber ich kümmere mich jetzt um unseren Nachwuchs und die kleineren Voltigierer, was mir auch sehr viel Spaß macht!

Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass ich nicht nur aufgrund der guten und ausgiebigen Pflege meiner Mädels sehr hübsch bin, ein schönes glänzendes Fell, einen wunderschönen dicken Schweif und einen tollen Ausdruck habe und am Turnier daher immer viele neue Fans bekomme. Im Winter bin ich so schön schwarz wie Fury, im Sommer bleiche ich vor allem an der Sattellage und am Kopf ganz lustig aus und werde richtig braun.